I've got the blues...
Ich habe ja sicherlich schon einmal (oder auch zweimal) erwähnt, wie untalentiert ich bin, was ästhetische Bewegungen angeht. Nach anfänglich harter Arbeit (damals noch beim Unisport in Braunschweig) bin ich jetzt aber in der Lage, Aerobic-Stunden zu besuchen, ohne mich wie ein Idiot zu fühlen. Ich habe mich sogar getraut, das Swing-Tanzen anzufangen, und nach dutzenden Anfängerstunden ist durchaus Fortschritt zu erkennen.
Und wenn die Musik zu schnell wird, tanzt man eben Charleston - das kann ich auch schon. Ein Problem ist allerdings langsame Musik, denn da hat man längere zeitliche Abstände zwischen den Schritten, in denen man ja auch irgendwie gut aussehen muss. Da kann man dann den Blues zu tanzen, und das sieht so aus:
Bei 4:53 sieht es so aus, als sei die Frau besoffen.
Dazu muss man wissen, dass hier keine Choreographie einstudiert wurde, sondern das Mädel einfach macht, was der junge Mann ihr mit seinem Körper signalisiert. Beziehungsweise, beim zweiten Paar, was das große Mädel dem kleinen Mädel signalisiert. Swing-Tänzer (als Oberbegriff für Lindy-, Charleston- und Bluestänzer) sehen es nicht so eng mit den typischen Geschlechterrollen.
Außerdem fällt auf, dass die erotischen Bewegungen der Tänzer ein gutes Körpergefühl voraussetzen, und dass dieser Tanz teilweise verdammt ENG getanzt wird. Eine Haltung (close embrace) sieht zum Beispiel so aus, dass sich das Paar nur mit der Brust berührt.
Übermorgen werde ich an einem Blues-Workshop teilnehmen, dort meilenweit entfernt von meiner Komfortzone die erste Blues-Lektion meines Lebens bekommen, mich dabei unheimlich unwohl fühlen, und dafür auch noch viel Geld bezahlen. Das wird schön :)