Superschüssel
Ich muss mich entschuldigen, denn ich werde nicht wie angekündigt über den Austern-Esswettbewerb berichten. Stattdessen über die Superbowl-Party, bei der ich gestern war.
Der Superbowl ist das finale American Football Spiel, welches jedes Jahr zwischen den zwei besten Profi-Teams ausgetragen wird. Es ist die wichtigste Sportveranstaltung in den USA, wobei aber nicht nur dem sportlichen Teil mit großer Erwartung entgegengesehen wird, sondern auch der Halbzeitshow und den Werbespots. Ein Werbespot während einer Superbowl-Werbeunterbrechung (und davon gibts es einige - etwa alle 10 min) kostet etwa 3 Mio. Dollar für 30 Sekunden. Alle Werbespots sind neu, und viele sind besonders originell.
Football ist recht unspannend, insbesondere wenn man die Regeln nicht kennt. Das gestrige Spiel war das dritte, das ich jemals gesehen habe, und ich denke, dass ich nun etwa 30 % des Regelwerks verinnerlicht habe. In der Halbzeitshow sind die Black Eyed Peas sowie weitere Gastkünstler (Slash, Usher) aufgetreten, aber ich hätte lieber die Kitty-Halftime Show gesehen, die den Puppy-Bowl unterbricht - eine Show, die zeitgleich mit dem Superbowl läuft und bei der Hundebabies in einem Modellstadion aufeinander losgelassen werden. Die Welpen kann man dann adoptieren.
Ich sah das Spiel bei einer Grad Student Party. Nun kennt man sich in fremden Ländern ja oft nicht so gut mit den Bräuchen bei Einladungen aus, also was man mitbringen oder anziehen soll. Dass ich mich selbst eingeladen hatte, verkomplizierte die Geschichte noch ein wenig. Ich entschied mich also für den sportlichen Look mit Adidas-Trainingsjacke, brachte einen Sechserträger Jever mit und bot dem Gastgeber an, beim Chili-Kochen zu helfen. Da er der amtierende Chili-Koch-Meister der Engineering School ist, dachte ich, ich könnte noch was lernen. Und so war es dann auch: Ein Gewinner-Chili enthält Schokolade - diese mildert die Schärfe beim ersten Kontakt, lässt es dafür länger “brennen”:
Und da ich inzwischen lange genug in den USA lebe, war die zweite besondere Zutat für mich keine große Überraschung: Knusprig angebratener lecker Bacon.
Andere Gäste brachten Cupcakes, Brownies, Chicken-Teile, Meatballs, Tacos und Dipps, Bier, Wein und vieles mehr mit, so dass es unglaublich viel zu Essen gab. Meine Kleidung war angemessen. Es wurde recht voll und mit 20 Leuten in einem kleinen Wohnzimmer auch recht warm - insbesondere auf der Couch, die wir uns zu fünft teilten.
Was mich erstaunte, war, dass sich eigentlich niemand übermäßig für das Spiel interessierte.
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